74.
Auktion / Württembergisches Auktionshaus
Joachim Erhardts 74. Auktion
war zweifellos eine seiner gehaltvollsten und vor allem auch der umsatzstärksten,
mithin
der erfolgreichsten der letzten Jahre. Neben vielen Schwerpunkten sorgten
insbesondere die Gebiete Baden, Deut-
sches Reich sowie DAP und Kolonien mit exquisitem Material für entsprechendes
Engagement der Bieter. Der Bericht
muß sich daher notgedrungen auf repräsentative Einblicke konzentrieren.
Badens MiNrn. 1b und 2b
auf Brief spielten 1650,- (1200,-) DM, Nr. 4b in zwei Exemplaren R-Brief
der zweiten Gewichts-
stufe ins Taxis-Gebiet 1850,-(1200,-) DM, Nr. 17b gestempelt 2900,- (2400)
DM, die Nrn. 18, 23 und 25a als Zusatz auf GA
U12 1700,- (1000,-) DM, Nr. 22b gestempelt 3900,- (3000,-) DM, Nr. 23
als Viererstreifen und Paar nebst Einzelstück auf
Brief 1500,- (1000,-) DM.
Wie schon zuletzt mehrfach
waren Badens Ganzsachen mit Zusatzfrankaturen besonders stark vertreten
und beboten.
Hier brachten z.B. Nr. 18 Im Viererblock auf U9 A nach Genf 6600,- (7000,-)
DM, Nr. 22b mit einem Paar der Nr. 13a auf
U11 nach New York 11.500,- (13.000,-) DM. Nicht minder erfolgreich waren
badische Nummernstempel: der "176"
BRONNBACH auf Brief mit Nr. 12 nach Paris ging z.B. für 3700,- (3000,-)
DM weg.
Bayerns MiNr. 1 Ia gestempelt
schloß mit 2500,- (2700,-) DM ab, zwei im Inland portofreie R-Briefe
in die USA, für den
Auslandsteil hochwertig frankiert, brachten zusammen 12.000,- (14.000,-)
DM, Nr. 95 IU im Paar als MeF 2600,- DM,
Bremens Nr. 5b auf Briefstück 3100,- (2500,-) DM. Hamburgs MiNr.
5b in EF auf Brief nach Helgoland entlockte einem
Bieter 19.000,- (22.000,-), Nr. 7 in EF auf Brief nach London 20.000,-
(23.000,-) DM.
Lübecks Nr. 8 im Paar
mit Nr. 10 auf Brief spielte 3300,- (2600,-) DM ein, Preußens Nr.
13a vom Oberrand mit Paar und
Einzelstück der Nr. 16a auf vorausfrankiertem Expreß-Brief
2500,- (2400,-) DM. Sachsens Nr. 12d ungebraucht erzielte
1200,- (350,-) DM, die Nrn. 14a, 15c, 16a und 18a auf GA U22 A nach Florenz
4000,- (4500,-) DM, Nr. 14c ungebraucht
1350,- (800,-) DM, Nr. 15e ungebraucht 1750,- (1500,-) DM, die Nrn. 17a
(2) und 19a (4) als ungewöhnliche 24-Gr.-Franka-
tur auf Brief nach New York 4300,- (4500,-) DM, Nr. 18c gestempelt 1400,-
(1000,-) DM und Nr. 19f gestempelt 1450,-
(800,-) DM.
Württembergs Nr. 5
II in EF auf Brief nach Schlesien brachte 3700,- (4000,-) DM, Nr. 5 mit
zwei Exemplaren der Nr. 1b auf
Brief vom Juli 1852 nach London, eine der frühesten bekannten Verwendungen
der 18-Kr.-Marke der ersten Ausgabe,
10.000,- (12.000,-) DM. Die Nr. 41b gestempelt erzielte 2200,- (2000,-)
DM, die Nr. 42b gestempelt 3600,- DM.
Am Beginn des Reichspost-Angebotes
stand die Auflösung der Brustschildsammlung von Friedhelm Hohnstädt.
Die
mehr als 380 Lose erreichten zu großen Teilen enorm hohe Zuschläge.
GA U1 I, am Ersttag verwendet, wurde von 2000,-
auf 3400,- DM gesteigert, MiNr. 4 auf FDC von 2500,- auf 3800,- DM, Nr.
1 im Dreierstreifen auf Drucksache nach Däne-
mark von 1500,- auf 2100,- DM, 1/4 Gr. violett als Dreierstreifen in MiF
mit großer Schild 1/4 Gr. hellviolett und zweimal
1/2 Gr. orange auf Brief nach Genf von 5000,- auf 6800,- DM sowie die
Nr. 22 im Paar mit den Nrn. 1, 18 und 19 nach Süd-
afrika von 8000,- auf 12.000,- DM.
MiNr. 4 im Paar auf Brief
in Nachsende-MiF mit USA Nr. 38 ging für 2000,- (1200,-) DM weg,
Nr. 5 ungebraucht für 2500,-
(1500,-) DM, eine Groschen-Kreuzer-MiF auf Brief nach Frankreich für
3300,- (3000,-) DM, die Nrn. 6, 19 und 20 als Drei-farbenfrankatur auf
Brief nach Chile für 7800,- (5000,-) DM, Nrn. 6 und 33a in Währungs-MiF
auf Vordruckbrief nach
Paris für 8800,- (7500,-) DM, Nr. 6 als Zusatz auf GA U1AI nach Barcelona
für 2900,- (1500,-) DM, Nr. 7 auf Württemberg-
GA P12 für 3200,- (2000,-) DM, die Nrn. 9/10 als 10-Kr.-Porto auf
Kuvert nach Ägypten für 3900,- (1500,-) DM, die 3 Kr.
im Paar mit 18 Kr. und einem Paar der 1 Kr. auf Brief nach Bombay für
7000,- (8000,-) DM, Nr. 11 in EF auf Auslands-
paketkarte nach Frankreich für 8200,- (8000,-) DM, die gleiche Marke
in EF auf Paketbegleitbrief für 8300,- (8000,-) DM.
Ein Viererstreifen der MiNr.
16 auf Brief spielte 2800,- (2500,-) DM ein, die Nrn. 16 und 19 auf Drucksache
nach Lima
14.500,- (8000,-) DM, die Nrn. 16, 19 und 2a auf Brief nach Hawaii 20.000,-
(10.000,-) DM, Nr. 16 im Viererblock mit Nr. 20
auf P.D.-Brief nach Bologna 4200,- (4000,-) DM, die Nrn. 18 und 22 auf
Brief zu den Sandwich-Inseln 11.000,- (4000,-) DM,
je zwei Exemplare der Nrn. 19 und 20 auf Kuvert nach Jerusalem 9600,-
(5000,-) DM, Nr. 20 im Paar auf Brief nach Buka-
rest 5800,- (1500,-) DM, Nr. 21a auf unterfrankiertem Brief mit Nachtaxe
in die USA 2800,- (1500,-) DM, Nr. 21b auf Brief
nach Lissabon 4500,- (1000,-) DM sowie ein Paar plus Einzelstück
der Nr. 33a nebst einer Nr. 22 in Währungs-MiF nach Kolumbien 6000,-
(5000,-) DM.
Eine Dreifarben-Frankatur
der MiNrn. 23a, 26 und 27a auf Auslagenbrief entlockte einem Bieter 3300,-
(2500,-) DM.
Nr. 23b in EF auf Ortskuvert erzielte 1900,- (1000,-) DM, MiNr. 24 in
EF auf Faltbrief 7800,- (6000,-) DM, die Nrn. 24 und 27b
auf Wertbrief
7000,- (6000,-) DM, Nr. 26 auf Faltbrief nach Bukarest 5800,- (1500,-)
DM, Nr. 28 auf Briefstück 5600,- (5000,-)
DM, die gleiche Marke in seltener EF auf Paketkarte 39.000,- (25.000,-)
DM, die Nrn. 26, 28 und 30 auf R-Brief nach Frank-
reich 33.000,- (20.000,-) DM sowie Nr. 30 in EF auf Brief nach Norwegen
4700,- (2000,-) DM.
Auch außerhalb der
genannten Sammlungsauflösung brachte das Deutsche Reich manches starke
Resultat: MiNr. 1 in
EF auf Ortsbrief zum Sondertarif im vormaligen Taxis-Gebiet schloß
mit 2000,- (1500,-) DM ab, Nr. 4 im Paar mit Nr. 5 auf
Brief nach St. Petersburg mit 3300,- (2000,-) DM, die Nrn. 25/26 auf Brief
nach Constantinopel mit 2200,- (1000,-) DM,
Nr. 66I gestempelt mit 2500,- (2000,-) DM, ein postfrischer IPOSTA-Block
mit 1250,- (700,-) DM.
Auch DAP und Kolonien sorgten
in Stuttgart für besondere Auktionshöhepunkte. Die China-Vorläufer
V37c 41b, 42b
und 44b als Vierfarben-Frankatur der Pfennigausgabe auf R-Leinenkuvert
erzielten 7400,- (7000,-) DM, die MiNr. 8 auf
Briefstück 1850,- (700,-) DM, Nr. 12 auf Briefstück 7000,- DM,
MiNr. 13 auf Briefstück 15.500,- DM, Nr. II auf Briefstück von
"TIENTSIN 27/1 01" 40.000,- (50.000,-) DM, die Nrn. VIk/VIn
gestempelt 6200,- (6000,-) DM sowie Nr. 46 AIb als gestempelte Bogenecke
3600,- (2000,-) DM.
Die DP Türkei war mit
zahlreichen Spitzen vertreten. Bei den Vorläufern/NDP mit Stempel
von Constantinopel brachte
MiNr. 13b des NDP auf Briefstück 3200,- (2000,-) DM, die Nrn. 14/15
je zusammen auf zwei Drucksachen nach Deutsch-
land 14.500,- bzw. 12.500,- (12.000,- resp. 7500,-) DM, Nr. 16 in drei
Exemplaren auf Briefstück 3700,- (3000,-) DM, die glei-
che Marke in EF auf teilfrankiertem Feldpostbrief in das besetzte Frankreich
10.000,- (7000,-) DM, die Nrn. 16/17 auf Falt-
brief nach Leipzig mit dem nur wenige Wochen verwendeten Stempel "CONSTANTINOPEL
D.R.P.A. 29/8 71" 18.000,-
(8000,-) DM. Deutsches Reich MiNr. 37b im Paar auf Internationaler Postanweisung
nach Holland kletterte von 9000,-
auf 20.000,- DM.
DOA MiNr. V37d mit anhängendem
Zwischensteg auf Briefstück mit schwarzblauen "ZANZIBAR KDPA
16/9 90" erzielte
5600,- (5000,-) DM, Stempel "UMBULU 9/6 13" auf Dreierstreifen
der Nr. 34 auf Päckchenabschnitt 2200,- (2000,-) DM, ein
IAS mit Stempel "FELDPOSTSTATION 3" vom 24.9.1917 3700,- (2000,-)
DM.
Die handschriftliche Entwertung
"Khan 2/6 00 Zg.III" auf DSWA-Brief mit MiNr. 3 wurde von 2500,-
auf 2800,- DM gestei-
gert, "NONIDAS 13/II 00" handschriftlich auf Inlandskarte von
2000,- auf 2300,- DM, der Wanderstempel "OTAVI" mit handschriftlich
ergänzter Jahreszahl auf Brief mit den Nrn. 1a und 6/10 von 3000,-
auf 4100,- DM, Stempel "OTJOSAZU
23/2" auf Nr. 19 von 2500,- auf 2600,- DM, "OTJUNDAURA 15/11
13" auf Nr. 25 von 2000,- auf 2350,- DM, "SEEPOST
LINIE DSWA-CAPSTADT 24/6 08 I." auf Karte mit Nr. 26 von 1200,- auf
1850,- DM sowie der Typensatz-L3 "WARMBAD"
auf Briefstück mit Nr. 22 von 2500,- auf 2800,- DM.
Kameruns Seepost-Vorläuferbrief
MiNr. SV5 nach Berlin kletterte von 1500,- auf 1750,- DM, desgleichen
Nr. SV7 nach
Meiningen von 2000,- auf 3100,- DM, V42c als Sechserblock und Paar auf
Paketkarte nach Berlin von 7500,- auf 10.500,-
DM, V44c auf Briefstück von 1000,- auf 2000,- DM, V46c und V47b auf
GA U13A von 800,- auf 2900,- DM, Stempel
"GROSS-BATANGA" 19/12 93" auf Karte von 2500,- auf 3300,-
DM.
Kameruns MiNr. 7 als Achterblock
und zwei Einzelwerte mit den Nrn. 14/15 auf Paketkarte mit zahlreichen
Stempeln und Vermerken nach Deutschland schloß mit 2700,- (1000,-)
DM, Nr. 17 im Paar mit Nr. 13 auf Paketkarte mit 2100,- (1000,-)
DM, Nr 25 aA auf Briefstück mit 3800,- (4000,-) DM, ein Longji-Provisorium
auf Firmenbrief nach Hamburg mit 7500,-
(5000,-) DM. Schließlich erreichte "SSANGANGOKO 5/12 04",
der seltendste Kamerun-Stempel, auf Brief mit Paar der
Nr. 9 volle 39.000,- (25.000,-) DM.
Die Dienstsiegelentwertung
"KAISERLICHES BEZIRKSAMT YAP" auf Brief mit fünfmal MiNr.7
der Karolinen wurde von
2000,- auf 5000,- DM gesteigert, die Nrn. 16/19 als Randmarken auf Vordruck-R-Brief
von 1500,- auf 3100,- DM,
Kiautschos Nr. 1 Ie gestempelt von 5000,- auf 6200,- DM.
Ein Vorläufer-Woermann-Schiffsbrief
mit Togos V48 d mit seltenem Stempel "Aus West-Africa mittels Woermann-
Dampfer über Vlissingen und Oberhausen (Rheinland)" ging für
10.500,- (10.000,-) DM übers Pult, Togos Nrn. 9 und 14
auf kompletter Paketkarte nach Accra/Goldküste für 4500,- (5000,-)
DM.
Auch deutsche Nebengebiete
und Nachkriegsdeutschland erwiesen sich fast durchgängig als sehr
gut beboten. Dies
galt nicht zuletzt für Spezialitäten der Bizone (inkl. Notopfer-Raritäten)
und der übrigen Zonengebiete. So schloß bei-
spielsweise Notopfermarke MiNr. 7 im postfrischen Unterrand-Sechserblock
mit 13.000,- (10.000,-) DM ab. SBZ MiNr.
34 yc postfrisch brachte 2900,- (2000,-) DM, Berlins MiNrn. 40, 50 und
53 auf Luftpostbrief mit Rohrpostaufkleber in den
Iran 1350,- (150,-) DM.
Im Auslandsteil brachten
Frankreichs MiNrn. 31 und 41 auf Zinkkugel-Brief von 1871 mit vollständigem
Inhalt 1550,-
(1000,-) DM, Österreichs Nr. 2 Y in Buntfrankatur mit drei Exemplaren
der Nr. 5 Y auf Brief nach Frankreich 3700,- (3500,-)
DM, ein Probedruck Nibelungensache in der Wertstufe 7 Gr. - so nicht verausgabt
- 2400,- (200,-) DM, die Waadt 4 C.
gestempelt immerhin 6650,- (7500,-) DM.
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