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Kretisch-mykenische
Periode (2600-1100 v.Chr.)
Durch die Ausgrabungen
des Deutschen Heinrich Schliemann in Mykene und die des Engländers
Sir Arthur Evans auf Kreta hat sich unsere Kenntnis von griechischer Architektur,
Skulptur und Ma-
lerei um zwei Kulturen erweitert, die zu den bedeutendsten der frühen
Menschheitsgeschichte ge-
hören.
Bald nach 2600 v.Chr. entwickelt sich auf Kreta eine Kultur, die allmählich
einen hohen Grad der
Verfeinerung erreicht. Infolge der regen Handelsverbindungen wird diese
sogenannte minoische
Kultur stark vom Orient und von Ägypten her beeinflußt. Als
ihre größten Leistungen entstehen zu
Beginn des zweiten vorchristlichen Jahrtausends die Königspaläste
von Knossos und Phaistos.
Aus dieser Zeit haben sich auch bewundernswerte Wandmalereien erhalten,
ferner kleine Skulp-
turen und Keramiken.
Um die Mitte des zweiten Jahrtausends strahlt die minoische Kultur ihrerseits
nach dem Pelopon-
nes aus, wo die aus Asien eingedrungenen Achäer die mykenische Kultur
schaffen. Die mächtigen
Burgen von Mykene und Tiryns, das berühmte Löwentor in Mykene
und zahlreiche großartige Kup-
pelgräber (darunter das sogenannte Schatzhaus des Atreus in Mykene)
sind bleibende Zeugnisse
dieser hohen Kultur.
Die wichtigsten minoischen Kunstwerke befinden sich noch heute auf Kreta
(im Museum von Irak-
lion),die bedeutendsten Erzeugnisse der mykenischen Kultur dagegen im
Athener Nationalmuseum,
während nur wenige den Museen des Peloponnes verblieben.
Geometrische
Periode (1100-700 v.Chr.)
Mit der Eroberung Kretas durch griechische Stämme (um 1400) geht
die minoische Kultur ihrem
Ende zu. Etwa um 1100 v.Chr. wird auch die mykenische Kultur von den auf
den Peloponnes vor-
dringenden Doriern vernichtet. Bald entsteht hier eine neue griechische
Kunst, die zunächst rein
ornamentalen Charakter hat und nur einfache Linien und geometrische Figuren
verwendet. Bedeu-
tend ist vor allem die Vasenmalerei. Langsam aber setzt sich auch eine
figürliche Kunst (Bronze-
statuetten) durch.
Archaische
Periode (700-480 v.Chr.)
Um das Jahr 700 führt die Ausweitung der Handelsbeziehungen mit Ägypten
und Mesopotamien
eine neue Entwicklung der griechischen Kunst herbei. Langsam weicht die
Stilisierung, und die
Formen und Figuren werden immer größer. Die Großplastik,
die im Orient und in Ägypten längst
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